Beteiligung von juristischen Personen des öffentlichen Rechts an einer Personengesellschaft;
Folgen aus den BFH-Urteilen I R 52/13 vom und I R 16/19 vom
Bezug: BStBl 2023 II S. 1096
Bezug: BStBl 2016 II S. 172
Bezug: BStBl 2016 I S. 237
Bezug: BStBl 2017 I S. 880
Nach Erörterung mit den obersten Finanzbehörden der Länder wird das (BStBl 2016 I S. 237) wie folgt neu gefasst:
Der Bundesfinanzhof hat mit dem Urteil I R 52/13 vom , BStBl 2016 II S. 172, das die Streitjahre 2002 bis 2007 betraf, und dem Urteil I R 16/19 vom , BStBl 2023 II S. 1096, das das Streitjahr 2008 betraf, u. a. entschieden, dass die Beteiligung einer juristischen Person des öffentlichen Rechts (jPöR) an einer Mitunternehmerschaft im Sinne des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG bei der jPöR zu einem Betrieb gewerblicher Art (BgA) führt.
Die Grundsätze der Urteile sind für die Veranlagungszeiträume bis 2008 über den entschiedenen Einzelfall hinaus allgemein anzuwenden. Entsprechend dem Urteil I R 52/13 führt danach die Beteiligung an einer Mitunternehmerschaft im Sinne des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG bei der jPöR selbst dann zu einem BgA, wenn die Tätigkeit der Mitunternehmerschaft, würde sie von der jPöR unmittelbar selbst ausgeübt, bei ihr keinen BgA begründen würde. Gemäß dem Urteil I R 16/19 werden in Fällen, in denen die Personengesellschaft als Holdinggesellschaft fungiert und ertragsteuerrechtliche Organschaften mit Tochter-Kapitalgesellschaften begründet, durch die Tätigkeiten der Tochtergesellschaften keine weiteren BgA vermittelt.
Zur Beteiligung einer jPöR an einer Personengesellschaft findet ab dem Veranlagungszeitraum 2009 das BStBl 2017 I S. 880, Anwendung.
BMF v. - IV C 2 - S 2706/00056/014/035
Fundstelle(n):
VAAAJ-90707