Offenlegung des von der GmbH übernommenen Gründungsaufwands im Gesellschaftsvertrag
Leitsatz
1. Gemäß § 26 Abs. 2 AktG analog ist es erforderlich, dass der Gründungsaufwand, den die GmbH zu Lasten ihres Nominalkapitals zu tragen hat, im Gesellschaftsvertrag als Gesamtbetrag offengelegt wird. Dabei ist die bloße Bezifferung eines (Gesamt-)Höchstbetrages, bis zu dem die Gesellschaft die Gründungskosten trägt, nicht ausreichend. Vielmehr sind die von der Gesellschaft zu tragenden Kosten als Gesamtbetrag (Endsumme) im Gesellschaftsvertrag auszuweisen, wobei Beträge, die noch nicht genau beziffert werden können, geschätzt werden müssen.
2. Zudem müssen diejenigen Gründungskosten, die die Gesellschaft tragen soll, im Einzelnen aufgeführt und beziffert werden. Ansonsten würde nicht deutlich, um welche Kostenpositionen es sich konkret handelt und es bestünde die Gefahr einer Schmälerung des Haftungskapitals der Gesellschaft durch zweifelhafte Gründungskosten, ohne dass dies transparent wird.
ECLI Nummer: ECLI:DE:OLGSH:2023:0221.2WX50.22.00
Fundstelle(n): BB 2023 S. 578 Nr. 11 BB 2023 S. 721 Nr. 13 BB 2023 S. 723 Nr. 13 DB 2023 S. 820 Nr. 14 DB 2023 S. 820 Nr. 14 DNotZ 2023 S. 708 Nr. 9 GmbH-StB 2023 S. 208 Nr. 7 GmbHR 2023 S. 356 Nr. 7 NJW-RR 2023 S. 743 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 12/2023 S. 816 NWB-Eilnachricht Nr. 12/2023 S. 816 ZIP 2023 S. 639 Nr. 12 VAAAJ-35870
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Online-Dokument
OLG Schleswig-Holstein, Beschluss v. 21.02.2023 - 2 Wx 50/22
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