Verbraucher | Kommissionsbericht kritisiert "undurchsichtige" Bankgebühren
Laut einem am veröffentlichten Bericht der Europäischen Kommission über Finanzdienstleistungen für Privatkunden ist die Art und Weise, wie die Banken ihre Kunden informieren und beraten, sehr häufig kritikwürdig.
Im Einzelnen werden u.a. die häufig schwer verständlichen Informationen, undurchsichtige Bankgebühren, Probleme mit der Beratung und die geringe Bereitschaft der Kunden zum Wechseln der Bank als problematisch genannt. Der Bericht beschreibt die Preisstrukturen von Girokonten als „sehr undurchsichtig, so dass es den Verbrauchern nahezu unmöglich ist, zu wissen, welche Kosten ihnen entstehen, und verschiedene Angebote zu vergleichen“. Bei 66 % der untersuchten Banken waren die Gebühren derart unklar, dass die Verfasser des Berichts bei den betreffenden Banken weitere Auskünfte einholen mussten, um herauszufinden, wie viel die Kontoführung tatsächlich kostete.
Österreich, Frankreich, Italien und Spanien schneiden bei der Transparenz besonders schlecht ab und gehören zu den Ländern, in denen Bankkonten am teuersten sind. Der EU-Bankenmarkt ist zersplittert, wodurch den Verbrauchern die Vorteile eines EU-Binnenmarkts entgehen. Nur 9 % der EU-Verbraucher haben in den Jahren 2007 und 2008 das Girokonto gewechselt.
Der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar Charlie McCreevy stellte fest: „Diese Untersuchung des Verbrauchermarkts zeigt die Schwierigkeiten der Verbraucher als Privatkunden der Anbieter von Finanzprodukten und - dienstleistungen. Die Kommission ist entschlossen, gegen diese Probleme vorzugehen. Dies bedeutet, dass wir Transparenz durch verständliche und vergleichbare Informationen durchsetzen und grundlegende Bestimmungen für das Geschäftsgebaren festlegen wollen. Da die Bürger Europas nach wie vor die Auswirkungen der Wirtschaftskrise spüren, ist diese Arbeit wichtiger denn je.“
Quelle: Press Releases Rapid (IP/09/1341) v.
Fundstelle(n):
SAAAF-13202