Markus Häfele, Carolin Weigold

Die risikoorientierte Abschlussprüfung nach den ISA

ISBN der Online-Version: 978-3-482-81221-7
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-66571-4

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Die risikoorientierte Abschlussprüfung nach den ISA

III. Nationale und internationale Prüfungsnormen

1. Begriff und Funktion von Prüfungsnormen

26Nach Marten/Quick/Ruhnke kann eine Prüfungsnorm als Regel definiert werden, die das Verhalten des Prüfers steuern soll. Die Gesamtheit aller Prüfungsnormen wird als Prüfungsordnung beschrieben. Prüfungsnormen erfüllen verschiedene Funktionen. Ihnen wird u. a. eine präskriptive Funktion zugesprochen, da sie dem Abschlussprüfer bestimmte Handlungen vorschreiben oder untersagen und auf diese Weise das Verhalten des Prüfers beeinflussen.

Nach § 317 Abs. 1 Satz 2 HGB hat sich die Abschlussprüfung darauf zu erstrecken, ob die gesetzlichen Vorschriften und die ergänzende Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags oder der Satzung beachtet worden sind (Gesetz- und Ordnungmäßigkeitsprüfung). Satz 3 des § 317 Abs. 1 HGB verweist auf die gewissenhafte Berufsausübung, die vom Abschlussprüfer verlangt wird. Die Kontroll-, Informations- und Beglaubigungsfunktion der Abschlussprüfung wird wesentlich unterstützt durch die vorhandenen Prüfungsnormen. Zudem hat der Abschlussprüfer die Nichtaufdeckung von Unrichtigkeiten und Verstößen nur dann zu vertreten, wenn er sie bei ordnungsmäßiger Durchführung der Prüfung mit berufsüblichen Methoden hätte feststellen müssen.

27We...