Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
infoCenter (Stand: Dezember 2023)

Beteiligungen an Personengesellschaften (EStG)

Daniel Utz und Ingo Frank

1. Anwendungsbereich

Im Gegensatz zur handelsrechtlichen Beurteilung stellen im Betriebsvermögen gehaltene Beteiligungen an Personenhandelsgesellschaften bilanzsteuerrechtlich kein selbständiges Wirtschaftsgut dar. Der steuerrechtliche Ansatz der Beteiligung erfolgt nach der Spiegelbildmethode, bei der der Gedanke zugrunde liegt, dass der Gesellschafter in Höhe seines Beteiligungsverhältnisses an jedem einzelnen Wirtschaftsgut der Gesellschaft beteiligt ist. In der Steuerbilanz des Gesellschafters erfolgt der Ansatz der Beteiligung daher mit dem anteiligen Wert des steuerlichen Kapitalkontos der Personenhandelsgesellschaft.

Die fehlende Wirtschaftsguteigenschaft und der steuerliche Ansatz nach der Spiegelbildmethode sind Folge der §§ 39 Abs. 2 Nr. 2 AO, 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG, wonach Beteiligungserträge dem Gesellschafter unmittelbar zuzurechnen sind.

2. Abbildung in der Steuerbilanz des Gesellschafters

2.1. Spiegelbildmethode

Der steuerbilanzielle Ansatz der Beteiligung erfolgt beim Gesellschafter „spiegelbildlich“ mit dem anteiligen Wert des steuerlichen Kapitalkontos der Personenhandelsgesellschaft. Neben dem Kapitalkonto der Gesamthandsbilanz ist auch das Kapital der Ergänzungs- sowie der Sonderbilanzen einzubeziehen.

Das Kapitalkonto der Gesamthandsbilanz ergibt sich aus der ursprünglichen Einlage der Gesellschafter zuzüglich zugewiesener Gewinne und Einlagen abzüglich zugewiesener Verluste und Entnahmen.

Eine Ergänzungsbilanz resultiert beispielsweise aus Mehrzahlungen im Rahmen des entgeltlichen Erwerbs eines Anteils an einer Personenhandelsgesellschaft. Zahlt der Erwerber einen über das (anteilige) Kapitalkonto hinausgehenden Kaufpreis, sind der übersteigende Betrag sowie entsprechende Anschaffungsnebenkosten in einer Ergänzungsbilanz zu erfassen.

Sonderkapital entsteht beispielsweise durch die Überlassung von Wirtschaftsgütern des Gesellschafters an die Personenhandelsgesellschaft. In diesem Fall sind die Wirtschaftsgüter steuerliches Betriebsvermögen und in einer Sonderbilanz bei der Personenhandelsgesellschaft zu erfassen.

Die Summe aller Kapitalkonten bei der Personengesellschaft entspricht der Summe der den Gesellschaftern zuzurechnenden Aktiva abzüglich Passiva. Bilanzsteuerrechtlich ist dieser Wert als Beteiligungsansatz zu wählen.

Testen Sie kostenfrei eines der folgenden Produkte, die das Dokument enthalten:

NWB MAX
NWB PLUS
NWB PRO
Wählen Sie das für Ihre Bedürfnisse passende NWB-Paket und testen Sie dieses kostenfrei
Jetzt testen