Hamburger Handbuch zur Vermögensnachfolge

1. Aufl. 2012

ISBN der Online-Version: 978-3-482-60921-3
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-64241-8

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Hamburger Handbuch zur Vermögensnachfolge (1. Auflage)

Teil 6: Stiftungen

A. Einführung

Wir erleben derzeit eine wahre „Renaissance des Stiftungswesens„. Von knapp 10.000 Stiftungen, die im Jahr 2000 bestanden, wurden nahezu 45 % zwischen 1990 und 2000 errichtet, und der Trend erscheint ungebrochen. Ende 2008 waren es bereits mehr als 15.000 Stiftungen und Ende 2010 mehr als 18.000; eine immer noch geringe Zahl gegenüber den ca. 100.000 Stiftungen, die im Jahr 1900 bestanden.

Dabei ist Stiftung nicht gleich Stiftung. Hinter dem Begriff verbirgt sich vielmehr ein außerordentlich facettenreiches, vielseitig einsetzbares Gebilde.

I. Begriff der Stiftung

Eine Stiftung ist tendenziell „auf ewig„ angelegt. Sie läßt sich definieren als eine Institution, deren Aufgabe es ist, mit Hilfe eines ihr gewidmeten Vermögens einen bestimmten Zweck dauerhaft zu verfolgen. Drei Elemente sind daher für eine Stiftung wesentlich:

  • der Stiftungszweck,

  • das Stiftungsvermögen,

  • die Stiftungsorganisation.

Der Stiftungszweck bildet die „Seele„ der Stiftung. Er stellt die Leitlinie der Stiftungstätigkeit dar und gibt an, welche Ziele durch die Stiftung gefördert werden sollen.

Das Stiftungsvermögen trägt dem Umstand Rechnung...