Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StBMag Nr. 12 vom Seite 22

„Von der kalten Progression zur kalten Wut“

37. Deutscher Steuerberater-Tag des Deutschen Steuerberater-Verbands in München

Autor: Till Mansmann, Fotos: Claas Beckmann, Lesezeit: 5 Min.

Nicht nur Fachprogramm: Bei der großen Verbandstagung des DStV sprachen viele wichtige Persönlichkeiten des Steuerrechts und der Steuerpolitik. Zu Gast war auch Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fitschen.

DStV-Präsident Harald Elster war kämpferisch aufgelegt, als er Ende Oktober den 37. Deutschen Steuerberater-Tag vor rund 1.200 Teilnehmern und zahlreichen weiteren Gästen eröffnete: „Von der kalten Progression zur kalten Wut ist es nicht weit!“, rief er dem Saal zu, der seine Ausführungen zu diesem Thema mit Beifall aufnahm. Elster geißelte die „drastische Gerechtigkeitslücke“, die durch diese schleichende Steuererhöhung entstehe. Doch beim anwesenden Bundesfinanzminister, der sich für viele andere Anregungen des Verbandspräsidenten durchaus offen zeigte, biss er in diesem Punkt auf Granit. Wolfgang Schäuble beschied kühl, es handele sich hier um eine „Gespensterdebatte“, bei der man im Augenblick wegen der Haltung des Bundesrats ohnehin nicht weiterkomme. Er sei gegen einen „Tarif auf Rädern“, wie die automatische Anpassung der Steuersätze an die Inflation genannt wird, aber die frühere schwarz-gelbe Koalition habe eine aus seiner Sicht ang...