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Abo Steuerhinterziehung //

Inanspruchnahme des Haftungsschuldners nach § 71 AO

Die Haftung nach § 71 AO wurde zuletzt zum 1.1.2017 neu geregelt. Eine neue Entscheidung des FG Münster (Beschluss v. 24.1.2023 - 7 V 2136/22, SAAAJ-34390) thematisiert nun praxisrelevante Fragen des Umfangs der Haftung in Bezug auf Säumniszuschläge und Nachzahlungszinsen. Darüber hinaus enthält der Beschluss interessante Erkenntnisse zur Festsetzungsfrist bei Beteiligung an einer Steuerhinterziehung sowie zu Grundfragen der haftungsrechtlichen Akzessorietät.

Abo Umsatzsteuer //

Bestimmung des umsatzsteuerlichen Leistungsorts für E-Dienstleistungen

Durch sein Urteil v. 3.8.2022 - XI R 36/19 ( HAAAJ-28644) verpasste der BFH der deutschen Finanzverwaltung einen herben Dämpfer. Er konterkarierte die Würdigung elektronisch erbrachter Dienstleistungen und gab der menschlichen Arbeitskraft ihren verloren geglaubten Stellenwert zurück. Denn für die Beurteilung der Art der Dienstleistung kommt es nach aktueller Rechtsprechung auf den eigentlichen Leistungsvorgang an.

Abo Fokus //

Verbotsirrtum und dessen Grenzen

Über die ungebremste Regelungswut des Gesetzgebers ist alles gesagt. Die EU und die Bundes- und Landesregierung lassen sich immer neue Vorgaben einfallen, auch die Behörden sind nicht untätig. Berater und Mandanten fragen sich, ob der Einzelne alle Gesetze und Verordnungen kennen kann – ja kennen muss –, zumindest die, welche seine berufliche Tätigkeit unmittelbar betreffen. Darauf aufbauend stellt sich die Frage, wie Gerichte über Menschen urteilen, die nach bestem Wissen und Gewissen handeln und dennoch ein Gesetz verletzen. Welche Aufgaben sollen und können Mandanten eigenverantwortlich wahrnehmen und welche an einen externen Spezialisten delegieren? Sind die Voraussetzungen gegeben, um sich auf einen sog. Verbotsirrtum berufen zu können?

Abo Erbschaft- und Schenkungsteuer //

Erbschaftsteuerliche Immobilienbewertung: Modalitäten beim Verkehrswertnachweis nach dem GrStRefUG

Mit den gleich lautenden Ländererlassen v. 7.12.2022 (BStBl 2022 I S. 1671) trägt die Finanzverwaltung der Änderung des § 198 BewG zum Verkehrswertnachweis bei der Grundbesitzbewertung durch das Grundsteuerreform-Umsetzungsgesetz Rechnung und äußert sich zum sachverständigen Personenkreis für eine Gutachtenerstellung sowie zum Rückgriff auf stichtagsnahe Kaufpreise.

Abo Umsatzsteuer //

EuGH Fenix International: Keine Umsatzsteuer für Influencer/Streamer auf der Plattform OnlyFans

Marketing durch Influencer und Streamer ist in den letzten Jahren zu einem Milliardenmarkt gewachsen. Eine der bekanntesten Plattformen ist „OnlyFans“. Akteure unterhalten dort Profile, auf denen sie Videos und Bilder posten. Abonnenten – sog. Fans – zahlen für den Konsum der Inhalte (sog. Content). OnlyFans zieht die Gelder ein und leitet 80 % der Einnahmen an die Influencer weiter. Der Erfolg gibt den Beteiligten Recht und wo viel Geld verdient wird, sind auch steuerrechtliche Fragen nicht weit. Der EuGH entschied nun in der Rs. C-695/20 „Fenix International Ltd.“ (Betreiberin von OnlyFans), dass die Regelungen zur Leistungskommission nach Art. 9a MwStVO (nach deutschem Recht: § 3 Abs. 11a UStG) dem Grunde nach gültig sind. Folglich erbringen Influencer eine Dienstleistung an OnlyFans und OnlyFans wiederum eine an die Abonnenten. Damit können Influencer aus Kontinentaleuropa ohne Umsatzsteuer an die britische Fenix International Ltd. abrechnen und sich in der Vergangenheit gezahlte Umsatzsteuer nun erstatten lassen. Für Plattformen hingegen verfestigt die Entscheidung erhebliche Deklarations- und Aufzeichnungspflichten. Die Urteilsfolgen können auf andere Social-Media-Plattformen übertragen werden.

Abo Risikomanagement //

Die Bedeutung der Risikoanalyse für die Rechnungslegung und Jahresabschlussanalyse

Wenn Risiken unterschätzt bzw. zu optimistisch betrachtet werden, kann dies mitunter gravierende Folgen haben. Wertberichtigungen werden möglicherweise unterlassen und Rückstellungen nicht gebildet. Beides führt dazu, dass der Gewinn und damit auch das Eigenkapital zu hoch ausgewiesen werden. Die Ergebnisse der Risikoanalyse haben also Auswirkungen auf den Jahresabschluss eines Unternehmens. Auf diese und die damit verbundenen Folgen für die Jahresabschlussanalyse geht der Beitrag anhand des Praxisbeispiels der publity AG ein.

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Abo Umsatzsteuer //

Organschaft - Steuerschuldner und finanzielle Eingliederung (BFH)

Die sich aus § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG ergebende Steuerschuldnerschaft des Organträgers für die Umsätze der Organschaft ist unionsrechtskonform. Eine finanzielle Eingliederung i.S. des § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG liegt auch dann vor, wenn die erforderliche Willensdurchsetzung dadurch gesichert ist, dass der Gesellschafter zwar über nur 50 % der Stimmrechte verfügt, er aber eine Mehrheitsbeteiligung am Kapital der Organgesellschaft hält und er den einzigen Geschäftsführer der Organgesellschaft stellt (Änderung der Rechtsprechung: BFH, Urteil v. 18.1.2023 - XI R 29/22 (XI R 16/18); veröffentlicht am 23.3.2023).

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Verfahrensrecht //

Nutzungspflicht des beSt ab dem 1.1.2023 (FG)

Steuerberater sind nach § 52d Satz 2 FGO seit dem 1.1.2023 verpflichtet, das besondere elektronische Steuerberaterpostfach (beSt) zu nutzen, da ihnen spätestens ab diesem Zeitpunkt ein sicherer Übermittlungsweg gemäß § 52a Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 FGO zur Verfügung steht. Auf den Erhalt des Registrierungsbriefs oder der Erstanmeldung kommt es daher nicht an (Niedersächsisches FG, Gerichtsbescheid v. 10.2.2023 - 7 K 183/22).

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