Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
MFA Nr. 1 vom Seite 2

Standard Operating Procedure (SOP) – die Zukunft für die Medizinischen Fachangestellten?

Studiendirektor a. D. Notfallsanitäter Thomas Sörensen; Welmbüttel und Heidi Reimers Ausbilderin Ärztekammer Schleswig-Holstein; Timmaspe

Die SOPs (Algorithmen) halten seit einigen Jahren ihren Einzug auch in der Medizin: standardisierte Arbeitseinweisungen sind inzwischen fester Bestandteil der täglichen Arbeit. Und Algorithmen finden sich nicht nur in der Notfallmedizin. Es spricht Vieles für ihre Einführung und ihre Weiterentwicklung – kritisches Nachfragen ist aber durchaus berechtigt.

Was sind SOPs?

In der technischen Welt, z. B. in der Fliegerei, sind die SOPs seit Jahrzehnten unverzichtbar. Vor dem Start, nach der Landung und natürlich bei Störungen werden in den Maschinen Listen „abgearbeitet“, um die Situation sicher zu bewältigen. Die Möglichkeit des falschen Handelns, etwa aus einer hohen emotionalen Belastung heraus, die durchaus das Urteilsvermögen trüben kann, wird so minimiert. Dazu ein Beispiel: Ein Flugzeug mit zwei Triebwerken kommt in eine technische Notlage, weil eines der Triebwerke in Brand gerät. In der Aufregung wird nicht das brennende Triebwerk ausgeschaltet, sondern das noch sicher Laufende – jetzt liegt ein echter Notfall vor! Werden jedoch die Listen abgearbeitet, steht dort das korrekte Vorgehen: Es wird vorgelesen, bestätigt und erst dann wird gehandelt.

In der Notfallmedizin sind Verfahre...