„Auf der sicheren Seite”
Von Rechnungen, steuerlichen Bilanzierungswahlrechten und anderen Herausforderungen
Rechnungen sind im Umsatzsteuerrecht ein sensibles Gebiet. Das gilt gleichermaßen für den Rechnungsaussteller wie für den Rechnungsempfänger. Denn nur wenn alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Unternehmer auf der Ausgangsseite Steuerbefreiungen und der Leistungsempfänger auf der Eingangsseite den Vorsteuerabzug geltend machen. Die formalen Hürden sind hoch. Inzwischen unterscheidet der Bundesfinanzhof schon zwischen Mindestrechnungspflichtangaben und Rechnungspflichtangaben. Und bei grenzüberschreitenden Umsätzen sind zusätzlich die jeweils unterschiedlichen Rechnungsanforderungen der einzelnen Länder zu beachten. Damit Sie und Ihre Mandanten bei der Rechnungsstellung immer auf der sicheren Seite sind, greifen Langer/Hammerl auf Seite 1278 das Thema auf und erläutern die Einzelheiten der Rechnungsformate, der Rechnungspflichtangaben sowie des Vorsteuerabzugs aus einer Rechnung. Speziell für Ihre Mandanten finden Sie in der NWB Datenbank das Merkblatt „Rechnungen und Vorsteuerabzug”, das die wichtigsten Fragen zur Rechnungsstellung beantwortet.
Ebenfalls mit Formvoraussetzungen – allerdings für Bilanzansätze – befasst sich Harle auf Seite 1301. Anlass ist das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, das auch im Steuerrecht Änderungen erforderlich gemacht hat. Um dem gesetzgeberischen Willen der Steuerneutralität der neuen handelsrechtlichen Regelungen Rechnung zu tragen, wurde insbesondere die umgekehrte Maßgeblichkeit der Steuerbilanz für die Handelsbilanz abgeschafft. Steuerlich motivierte Bilanzierungswahlrechte sollen so die Handelsbilanz nicht mehr beeinflussen. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind derzeit beliebte Prüfungsfelder der steuerlichen Betriebsprüfung. Vor allem Rücklagen, der Investitionsabzugsbetrag, aber auch der Herstellungskostenbegriff stehen im Fokus. In einer Checkliste stellt Harle die Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz zusammen.
Von großer Bedeutung in der Beratungspraxis – vor allem bei der vorweggenommenen Erbfolge – ist der Nießbrauch am Anteil einer Personengesellschaft. Über den Durchbruch der wirtschaftlichen Betrachtungsweise bei der erbschaftsteuerlichen Begünstigungsfähigkeit des Erwerbs eines unentgeltlichen Zuwendungsnießbrauchs an einem Personengesellschaftsanteil hatte schon Eisele in NWB 51/2012 S. 4151 berichtet. Wälzholz zeigt nunmehr anhand eines Mustervertrags auf Seite 1334 die Gestaltungsmöglichkeiten auf und erläutert diese. – Über Gestaltungsmöglichkeiten „in eigener Sache” des Steuerberaters informiert Tölle auf Seite 1316. Zwar denkt niemand gern über sein eigenes Ableben nach, befindet sich die Steuerberaterpraxis allerdings in einer selbstgenutzen Immobilie, gilt es, rechtzeitig die Weichen für ein steueroptimiertes Vererben der Kanzlei zu stellen.
Beste Grüße
Reinhild Foitzik
Fundstelle(n):
NWB 2013 Seite 1257
NWB FAAAE-34165