Jürgen F. Berners, Annerose Warttinger

Kanzlei- und Honorarmanagement für Steuerberater

Erfolgreiche Kanzleiführung Proaktive Honorargestaltung Interessenvertretung vor Finanzamt und Gericht Formulare, Muster, Checklisten

1. Aufl. 2015

ISBN der Online-Version: 978-3-482-62801-6
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-64821-2

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Dokumentvorschau
Kanzlei- und Honorarmanagement für Steuerberater (1. Auflage)

D. Rechtssichere Grundlagen für einen Honoraranspruch

I. Mandatsannahme und -ablehnung

1. Pflichten des Steuerberaters

151Der Steuerberater hat aufgrund der Vertragsfreiheit die Wahl, einen Auftrag anzunehmen oder abzulehnen. Es besteht kein Kontrahierungszwang. Die entsprechende Regelung in § 25 Abs. 1 BOStB wurde aufgehoben, weil es sich um eine sowieso gültige allgemeine Regelung handelt. Davon besteht eine Ausnahme im Bereich der Prozesskostenhilfe. Steuerberater sind nach § 65 Satz 1 StBerG zur Übernahme der Prozessvertretung einer bedürftigen Partei verpflichtet, wenn das Gericht eine Beiordnung nach § 142 Abs. 2 FGO angeordnet hat.

152Nach § 63 StBerG ist der Steuerberater verpflichtet, die Ablehnung eines Auftrages unverzüglich zu erklären. Anderenfalls hat er für den entstehenden Schaden Ersatz zu leisten. Diese Verpflichtung zur Ablehnung eines Auftrages bezieht sich auf die originären Berufsaufgaben eines Steuerberaters wie auch auf die vereinbarten Tätigkeiten. Dies ist zwar nicht unstreitig, sollte aber zur Sicherheit so praktiziert werden.

Die Ablehnung eines Auftrags setzt zunächst den Zugang eines Antrages auf Steuerberatungsleistungen voraus. Ein solcher Zugang erfolgt un...