Patrick Velte, Stefan C. Weber, Markus Stiglbauer

Reform der Abschlussprüfung

2. Aufl. 2014

ISBN der Online-Version: 978-3-482-62862-7
ISBN der gedruckten Version: 978-3-482-64882-3

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Reform der Abschlussprüfung (2. Auflage)

II. Theoretische Erklärungsansätze der Corporate Governance

1. Principal-Agent-Theorie

Das Verhältnis der Unternehmensverfassungsorgane zueinander sowie ihr Beziehungsgeflecht zum Abschlussprüfer lassen sich mit einer Vielzahl von theoretischen Ansätzen fundieren. Aufgrund ihrer internationalen Verbreitung und Dominanz wird zunächst auf die doppelstufige Principal-Agent-Theorie abgestellt.

Auf Grundlage des methodologischen Individualismus sowie der Annahme begrenzt rational und opportunistisch handelnder Akteure umfasst die Principal-Agent-Theorie folgendes, theoretisches Grundgerüst. Es besteht ein vertragstheoretisches Grundkonzept, das von einem Verhaltensmodell ausgeht, in dem individuelle Nutzenmaximierung, asymmetrische Verteilung von Information, unterschiedliche Interessen und individuelle Nutzenneigungen der Akteure betont werden. Die darin anfallenden Agency-Kosten sind bei optimaler Ausgestaltung von Verträgen zu berücksichtigen. Aufgrund einer Vielzahl an Anspruchsgruppen in börsennotierten (Aktien-)Gesellschaften und deren divergierende Interessen ist die Prinzipal-Agent-Theorie gerade für diese Un...